Eltern wie Kinder stehen heute unter einem enormen Anpassungsdruck: Es gilt, seine Kinder so unauffällig und leistungsstark wie möglich zu „machen“. Sollen Eltern durch Expertenratschläge fehlerlos werden, um erfolgreich funktionierende Kinder zu produzieren? Dafür steht ihnen eine wachsende Flut von Ratgebern zur Verfügung. Wenn wir aber als Eltern nur fremde Rezepte anwenden, treten wir aus der Beziehung zu unserem Kind heraus. Sich als Eltern diesem Trend zu entziehen braucht Mut und Unterstützung! Wirkliche Unterstützung kann nur sein, was uns als individuelle Eltern wach und kompetent macht für unser individuelles Kind.
Keiner ist dem Kind so nahe wie die Eltern, Keinem vertraut das Kind so unerschütterlich wie ihnen.
Das Kind vertraut sich uns an in seiner ganzen äußeren Hilflosigkeit. Wir gehen mit ihm gemeinsam einen Weg des gegenseitigen Lernens. Dazu gehören auch Fehler, Missverständnisse, Konflikte und Verletzungen. Sie sind nicht schädlich, wenn unsere Beziehung zum Kind von einer Grundstimmung des Lernens getragen ist und erfüllt von dem Bemühen, alles wieder gut werden zu lassen – zu heilen, was das Leben nun mal an Leid und Schmerz mit sich bringt.
Ihr Kind ist eine Einmaligkeit, eine einzigartige Persönlichkeit! Von Anfang an! Dass es als solche auch wahrgenommen und gestärkt wird, ist vielleicht die wichtigste erzieherische Aufgabe überhaupt. Gerade Eltern sind durch ihre Nähe prädestiniert dazu, diese Wahrnehmungsfähigkeit zu entwickeln. Michels Mutter konnte das. Wenn ganz Lönneberga sich über Michel aufregte, sagte sie nur immer wieder: „Michel ist ein guter Junge. Wir haben ihn lieb, so wie er ist.“
In der Pubertät verändert sich vieles. Wir Eltern pubertieren oft mit, das Gehirn ist wegen „Umabauarbeiten“ kurzfristig nicht zu betreten und vieles turbulent in der Familie.
Auch da ist es wichtig auf die Individualität in der Gemeinschaft der Familie, der Schule, des Vereins usw. zu achten. Da braucht ein Kind ganz besondere innere Stabilität und Sicherheit, sich den Versuchungen der Freunde, der Drogen und des Alkohols nicht willenlos zu ergeben. Erfahrungen machen ist wichtig – ein Leben lang. Auch die Entscheidung und der Rückblick wofür helfen mir diese Erfahrung.
Kommen Sie mit Ihren Fragen und Gedanken! Oft hilft es sich mal kurz aus dem eigenen Tunnel hinauszubewegen und mit Anderen das Licht zu betrachten.